„Wem ungeheuer Grausen tagt, dem Abenteuer bleibt er versagt!“ (Menelas, Zweiter Aufzug)
Richard STRAUSS, Die Ägyptische Helena, Teatro alla Scala, New Production, November 2019
„DIE ÄGYPTISCHE HELENA (UA der ersten Fassung 1928, Dresden) ist von Hugo von Hofmannsthal als ein mythologisches Märchen konzipiert und stellt damit auch in gewisser Weise eine Fortsetzung der FRAU OHNE SCHATTEN dar. Mythologie und Märchen sind nicht logisch gedacht, so sucht man auch in diesem Libretto vergeblich nach einer Logik der dramatischen Handlung. Vielmehr trauern Hofmannsthal und Strauss einem durch den ersten Weltkrieg versunkenen Abendland nach. Die Werte Ehe und Familie, die in der FRAU OHNE SCHATTEN eine große Rolle spielen, werden auch hier behandelt. Und wie so oft wird bei Strauss/Hofmannsthal eine Schönheit besungen, die beide Autoren auch als eine Größe in ihrem Europa gesehen haben. Strauss öffnet alle Schleusen seines Könnens und beschenkt uns mit einem unglaublichen Reichtum an Einfallskraft. Die Wirren der Zwischenkriegszeit und die „wilden“ Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts klingen hier genauso mit wie die Sehnsucht nach eben dieser Schönheit, die Hofmannsthal und Strauss in der geistigen Nachfolge der griechischen Antike und der Aufklärung gesucht haben“
Franz Welser-Möst
Cast
Franz Welser-Möst, Conductor
Sven-Eric Bechtolf, Staging
Julian Crouch, Sets
Mark Bouman, Costumes
Fabrice Kebour, Lights
Ricarda Merbeth, Helena
Andreas Schager, Menelas
Eva Mei, Aithra
Thomas Hampson, Altair
Attilio Glaser, Da-Ud
Claudia Huckle, Die allwissende Muschel
Teatro alla Scala Orchestra and Chorus